Deutschland muss für ausländische Au-pairs attraktiver werden - Bessere Au-pair Bedingungen waren das zentrale Thema bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Au-pair Society e.V.

Bessere Au-pair Bedingungen waren das zentrale Thema bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Au-pair Society e.V.

Am 10.11.2007 fand in Frankfurt die diesjährige Mitgliederversammlung des Au-pair Society e.V., dem Bundesverband der Au-pair Vermittler, Gasteltern und Au-pairs statt. Neben einigen personellen Veränderungen und der Genehmigung des Jahresabschlusses ging es hauptsächlich um die Frage, wie man Deutschland für ausländische Au-pairs wieder attraktiver machen kann.

In Deutschland fehlen die Au-pairs. Viele Familien würden gern ein Au-pair bei sich aufnehmen, es gibt aber keine oder zu wenig Au-pair Bewerber.

Für ausländische Au-pairs gibt es wenig Anreize nach Deutschland zu kommen. Im internationalen Vergleich erhalten sie nur ein geringes Taschengeld und wenig sonstige Leistungen. Gleichzeitig müssen hohe Hürden überwunden werden, um überhaupt ein Au-pair Visum zu bekommen. Hohe Anforderungen an die Sprachkenntnisse und willkürliche Visa-Ablehnungen verschärfen die Situation.

Am Beispiel der Niederlande zeigte der Gastredner Jack Hompes Möglichkeiten auf, aus der Krise heraus zu kommen. Jack Hompes ist Vorsitzender des holländischen Au-pair Verbandes NAPO und des europäischen Au-pair Verbandes ECAPS. Gleichzeitig ist er Präsident des Au-pair Weltverbandes IAPA.

Vor wenigen Jahren gab es in den Niederlanden die gleichen Probleme wie zur Zeit in Deutschland: Viele interessierte Gastfamilien und zu wenig Au-pair Bewerber. Die niederländischen Au-pair Agenturen erhöhten damals drastisch die Vermittlungsgebühren und verbesserten gleichzeitig das Programmangebot durch Erhöhung des Taschengeldes, Übernahme der Reisekosten und Kosten des Sprachkurses durch die Gastfamilien. Parallel dazu arbeitet der niederländische Au-pair Verband systematisch daran, die Regierung von der Bedeutung des Au-pair Programms als interkulturellen Austausch zu überzeugen. Außerdem wurde dem vielfachen Wunsch der Gasteltern Rechnung getragen, neben holländisch auch Englisch als Sprache zuzulassen.

Die Verbesserungen wurden im Ausland beworben und führten dazu, dass es heute mehr Au-pair Bewerber als potentielle Gastfamilien gibt. Gleichzeitig ließ sich die niederländische Regierung davon überzeugen, Au-pairs Aufenthalte nicht mehr als Arbeitverhältnis, sondern als interkulturellen Austausch zu verstehen. So wurde der Weg frei für eine neue Agenturpflicht, die in den Niederlanden für visapflichtige Au-pairs ab 01.01.2008 in Kraft tritt.

Der Vorstand der Au-pair Society begrüßte das Vorgehen in den Niederlanden und sieht für Deutschland ähnliche Chancen und Möglichkeiten. Zusammen mit den Partnerverbänden ECAPS und IAPA wird sich die Au-pair Society für die europaweite Anerkennung von Au-pair Programmen als interkulturelle Austauschprogramme einsetzen. Außerdem sind alle Au-pair Agenturen dazu aufgerufen, gemeinsam Deutschland als Au-pair Reiseland attraktiver zu machen.

Homepage des Au-pair Soceiety e.V.

 

http://www.au-pair-society.org/