Bei der Mitgliederversammlung der Gütegemeinschaft Au pair am 8. November 2024 wurden wichtige personelle Entscheidungen getroffen. Für die kommenden zwei Jahre wurden Sevda Nagel, Fachberaterin beim pme Familienservice Frankfurt, als Erste Vorsitzende und Monika Supernok, Geschäftsleiterin der Au Pair Agentur MultiKultur e.K., erneut in ihre Ämter gewählt. Neu im Team ist Michael Zubke, Inhaber der AuPair Agentur Zubke, als Zweiter stellvertretender Vorsitzender. Julia Böckh, Geschäftsführerin von Lia Lee myfamily aupair, übernimmt ab sofort das Amt der Obfrau des Güteausschusses.
Nach zwei Jahrzehnten ehrenamtlichen Engagements verabschiedete sich Eleonore Bittner aus dem Vorstand. Sie bleibt jedoch weiterhin im Güteausschuss aktiv, der ebenfalls neu besetzt wurde. Neben Eleonore Bittner gehören nun Joachim L. Gilbeau, Annika Grüske, Dr. Uwe Krenz, Sarah-Constanze Krogmann und Maria Riedmaier diesem Gremium an. Der Vorstand bedankte sich herzlich bei Eleonore Bittner für ihren langjährigen Einsatz und ihre Verdienste für den Verein.
Herausforderungen bei Visumverfahren weiterhin akut
Ein zentrales Thema der Versammlung war die anhaltend schwierige Situation bei der Vergabe von Au-pair-Visa. Aufgrund von Problemen bei Terminvergaben und hohen Ablehnungsquoten hatten die Gütegemeinschaft Au pair e.V. gemeinsam mit der Aupair Society e.V. und der IAPA International Au Pair Association e.V. einen Brandbrief an politische Entscheidungsträger und die Presse gerichtet. Der Vorstand betonte, dass die bestehenden Hürden dringend abgebaut werden müssen, um den interkulturellen Austausch nicht weiter zu gefährden.
Au-pairs als Fachkräftepotenzial stärker berücksichtigen
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Rolle von Au-pairs als potenzielle Fachkräfte von morgen. Es wurde vorgeschlagen, Au-pair-Aufenthalte nicht nur als Kulturaustausch zu betrachten, sondern diese jungen Menschen als potenziellen Beitrag zur Fachkräftesicherung in Deutschland zu sehen. Ein Visum sollte nicht länger mit der Begründung der "fehlenden Rückkehrbereitschaft" abgelehnt werden, wenn Au-pairs nach ihrem Aufenthalt eine Ausbildung in Deutschland anstreben. Der Vorstand hob hervor, dass gerade Au-pairs, die während ihres Aufenthalts Sprachkenntnisse und kulturelles Verständnis erwerben, ideale Kandidaten für eine langfristige Integration in den Arbeitsmarkt darstellen.
Die Gütegemeinschaft Au pair will diesen Ansatz weiter verfolgen, um sowohl den kulturellen Austausch zu fördern als auch die Fachkräfteproblematik nachhaltig anzugehen.